Destruktive Tendenzen
Wir haben also Energie, die sich nicht ausdrückt.
Je länger sich die Energie nicht ausdrückt, um so stärker wird der Druck. Die Energie will raus. Es ist wie bei einem Dampfkessel.
Wenn dieses Problem dauerhaft ungelöst bleibt, können sich bei manchen Menschen destruktive Handlungstendenzen entwickeln.
Der Kessel kann platzen.
Diese destruktiven Handlungstendenzen zeigen sich zunächst als gedankliche Impulse.
Manche Menschen können damit umgehen und belassen es bei gedanklichen Tendenzen, andere springen darauf an und beginnen, die negativen Ideen praktisch in die Tat umzusetzen.
Ich möchte hier für betroffene Menschen folgendes in aller Klarheit vermitteln:
Man muss den gedanklichen Tendenzen nicht folgen.
Man lässt sie einfach ablaufen. Da ziehen eben ein paar destruktive Ideen durch den Kopf. Na und! Das ist kein Problem, solange man nicht darauf einsteigt.
Die Gedanken als solches machen einen Menschen nicht zu einem schlechten Menschen. Und viele Menschen haben das Problem - viel mehr als man denkt.
Extreme Formen dieser destruktiven Tendenzen sind Selbstmord, Selbstverstümmelung, Amokläufe und andere Gewaltverbrechen.
Kommt es zu destruktiven Handlungen, wird das als große Erleichterung empfunden. Die Energie entweicht. Es ist eine Form von Entspannung eines inneren Drucks.
Das ist der Grund, warum Amokläufer im Moment ihrer Tat ein starkes Gefühl haben, alles richtig zu machen und dabei auch euphorische Gefühle erleben können.
Sie beginnen zu handeln und das ist aus Sicht eines unter totaler Überlastung stehenden psychischen Systems eine Erleichterung.
Man muss klar sehen, dass die gedankliche Grundlage vieler Gewaltverbrechen eine Gesellschaft ist, die ihren Mitgliedern nicht beibringt, sich selbst zu verwirklichen bzw. ihre Träume zu verwirklichen. Statt dessen ist die allgemeine Denkrichtung "erst mal Geld verdienen, egal ob es Freude macht".