Handeln ohne Erfolgsaussicht
Ich hatte weiter oben schon ausführlich darüber geschrieben, sich den Gefühlen der Depression zu öffnen und sie hochkommen zu lassen.
Aber das ist nur die halbe Miete.
Das Durchleben der Gefühle wird zu Erkenntnissen führen, was man eigentlich will.
Vielleicht weiß man das auch schon.
Aber dann muss man auch anfangen zu handeln.
Man muss beginnen, etwas zur Veränderung der negativen Lebensumstände in positive Lebensumstände tun.
Normalerweise sind wir es gewohnt, vor allem dann zu handeln, wenn unsere ganze emotionale Situation das Handeln unterstützt.
Im Fall einer Depression kann man sich aber darauf nicht mehr verlassen und auch darauf nicht warten:
Man muss anfangen zu handeln, obwohl das vielleicht vollkommen sinnlos erscheint.
Und in dem Moment, wo man zu handeln beginnt, steigern sich die Gefühle vielleicht sogar noch, wie sinnlos und aussichtslos das alles ist.
Und nun ist das Paradoxe:
Obwohl die Gefühle dem Handeln entgegenstehen, öffnen wir uns gleichzeitig noch diesen Gefühlen und lassen sie hochkommen.
Es geht darum, einen starken Widerspruch auszuhalten: Handeln, obwohl das vollkommen sinnlos erscheint.
Im Verlaufe dieses Handelns kann sich die Situation schlagartig ändern und die Freude bricht durch.