Sich seinen Gefühlen öffnen
Was bedeutet es, sich Gefühlen zu öffnen?
Gefühle drängen ins Bewusstsein. Sie drängen sich dem Menschen auf. Sie wollen vom Betroffenen wahrgenommen werden.
Bei negativen Gefühlen wird das als äußerst unangenehm empfunden.
Deshalb ist die instinktive Reaktion, die Gefühle daran zu hindern, nach oben zu kommen.
Es gibt mehrere Strategien, Gefühle daran zu hindern, nach oben zu kommen:
- die innere Blockade: durch geistige und körperliche (muskuläre) Anspannung wird der Fluss der Gefühle gestoppt.
- Ablenken: Es wird eine Beschäftigung gesucht, welche die Aufmerksamkeit genügend stark bindet, damit die Gefühle nicht mehr bzw. nicht mehr so stark wahrgenommen werden. Zum Beispiel: Musik hören, telefonieren, im Internet surfen, Fernsehen, Computerspiele
- kompensieren: Etwas tun, das positive Gefühle auslöst, welche dann die negativen Gefühle ein Stück weit ausgleichen. Zum Beispiel Essen, Rauchen, Alkohol, Drogen
- hektischer Aktionismus: Es wird versucht, ganz schnell irgendwas (Wirkungsloses) dagegen zu unternehmen
- und im Fall einer Depression natürlich: Medikamente: Die Gefühle werden biochemisch außer Kraft gesetzt oder es werden biochemisch positive Gefühle erzeugt, welche die negativen Gefühle übertönen
Sich Gefühlen zu öffnen bedeutet nun, all diese Gefühlsverhinderungsstrategien sein zu lassen und sich stattdessen zu entspannen, damit die Gefühle nach oben kommen können.
Sich zu öffnen bedeutet, die Gefühle ins Bewusstsein bzw. in die bewusste Wahrnehmung voll eintreten zu lassen.
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